Barrieren - och nö!


Im eigenen Wohnumfeld (und draußen) fallen einem die kleinen Stufen, Absätze und Unebenheiten meist erst bewusst auf, wenn sie zum Problem geworden sind. Rollstuhlnutzer denken über eine 5cm hohe Stufe bereits völlig anders wie Fußgänger.


Wem erzähle ich das...
Du kannst jedoch auch mit deinem Rollstuhl Hindernisse überwinden.
Hier drei Beispiele:


Einzelne Stufen


Hast du zu Hause nur eine kleine Stufe, um auf ein Podest, die Wohnküche oder auf den Balkon zu gelangen, kann in vielen Fällen bereits eine Rollstuhlrampe ausreichen.


Wichtig, logo, ist, dass du genug Platz für eine Rampe hast und diese nicht zu steil ist. Maximal 6% Steigung zählt noch als "barrierefrei".
Du kannst eine Rampe im Fachhandel kaufen oder selbst kreativ werden:
Es gibt die Möglichkeit Rampen aus Klemmbausteinen (Lego, zum Beispiel) zu bauen!

Wie das genau funktioniert erklärt Rita Ebel sehr gut auf ihrer Seite "Die Lego-Oma" bei Facebook und Instagram.

Bei mehreren Stufen reicht eine Rampe meist nicht aus. Dafür gibt es verschiedene Arten von Rollstuhlliftsystemem:


Der Plattformlift:


Ist ein gern genommener Rollstuhl-Lift im Innenbereich.Dieser lässt sich sogar an schrägen und gewundenen Treppen anbringen, wenn diese mindestens 80cm breit sind.


Solch ein Lift kann bis zu 300 kg bewegen und die Kosten dafür beginnen bei circa 9.000 Euro.


Der Hublift


Bestimmt hast du auch schon mal einen gesehen:
In öffentlichen Gebäuden sind sie recht häufig anzutreffen: Rollstuhl-Hebebühnen (Hublifte).
Sie eignen sich für drinnen und draußen um kleinere Höhen (maximal 3 Meter) zu überwinden.
Die Kosten dafür beginnen bei circa 6.000 Euro.
Bis zu 4.000€ Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
Die Preise für Umbauten aus gesundheitlichen Gründen können einem echt die Kinnlade runterklappen lassen. Aber mit bis zu 4.000€ Zuschuss sieht es unter Umständen bereits etwas anders aus. Hier die Details:
Was kannst du tun, um dein Sturzrisiko zu minimieren und Unsicherheit in der eigenen Wohnung vorzubeugen? Die Lösung können wohnumfeldverbessernde Umbauten sein! Das Badezimmer und Treppen können bei auftretender Behinderung oder einfach beim Älterwerden ein großes Risiko darstellen. Treppenlifte und Badumbauten können da viel Sicherheit zurück geben und, im Pflegefall, den Pflegenden die Pflege erleichtern.
Wenn du geheingeschränkt bist, Treppen schwer ohne Hilfe bewältigen kannst oder vielleicht bereits einmal gestürzt bist, solltest du über einen Umbau nachdenken. Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen bezuschusst die Pflegekasse unter bestimmten Voraussetzungen mit bis zu 4.000€!
Diese Voraussetzungen sind:

  • Ohne Pflegegrad geht (leider) nix. Hier liest du, wie du einen Pflegegrad beantragen kannst.
  • Mit dem geplanten Umbau wird die Pflege in der Häuslichkeit ermöglicht.
  • Der Umbau erleichtert die Pflege erheblich.
  • Mit der Umbaumaßnahmen wir eine eigenständige Lebensführung gewährleistet, gesichert oder gesteigert.

Die Genehmigung des Zuschusses durch die Pflegekasse muss VOR BEGINN vorliegen. Der "Antrag auf einen Zuschuss für eine Maßnahme zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes ($ 40 Abs. 4 $GB XI)" muss zwingend VOR Beginn der Umbaumaßnahmen gestellt werden.
Sonst kann es passieren, dass die Kasse nicht zahlt. Hier der korrekte Ablauf:


1/3 Sage deiner Pflegekasse telefonisch Bescheid, dass du eine Umbaumaßnahme bzw. einen Umbau planst und bitte um Informationen, wie das Procedre jetzt genau ablaufen muss. Es ist von Pflegekasse zu Pflegekasse dezent verschieden.


2/3 Die meisten Kassen wollen 1 bis 3 Kostenvoranschläge von professionellen Anbietern bevor es losgeht. Sobald die vorgelegt sind, bekommst du einen Bescheid, der bestätigt, dass die Maßnahme genehmigt wird. Erst wenn du diesen Bescheid hast, darfst du die Maßnahme beauftragen.


3/3 Jetzt kannst du entweder in Vorlage treten und dir die maximal 4.000€ von der Pflegekasse zurück erstatten lassen oder du unterschreibst bei einem professionellen Anbieter eine Abtretungserklärung. Damit rechnet er dann direkt den genehmigte Zuschus von max. 4000€ mit deiner Pflegekasse
ab und stellt dir entsprechend weniger in Rechnung.


Nicht immer läuft es glatt...


Reichst du Anträge für mehrere Umbaumaßnahmen hintereinander ein, kann es passieren, dass die Pflegekasse irgendwann den Geldhahn zuordnen möchte. Hier ein paar Informationen dazu:
Ändert sich dein Gesundheitszustand als Pflegebedürftiger, kannst du für erneute Umbauten auch neue Anträge auf Zuschuss stellen.
Beispiel: Der Treppenlift reicht nicht mehr aus, weil ein Umsetzen nicht mehr möglich ist und ein Lift der mit Rollstuhl zu befahren ist her muss.
Eine Verschlechterung muss nicht Pflegegradrelevant sein! Sie ist also nicht an eine Erhöhung des Pflegegrades gekoppelt.
Leider musst du dann jedoch oft mit einer Menge Gegenwid rechnen. Frage in dem Fall deinen Arzt und auch den Pflegedienst, der ja regelmäßig bei dir vorbei schaut nach Unterstützung. Zuschüsse beziehen sich übrigens jeweils auf alle Maßnahmen zusammen, die eine momentane gesundheitliche Situation erforderlich machen. Es werden nur Zuschüsse für Maßnahmen genehmigt, die dem aktellen Hilfebedarf des Pflegebedürftigen entsprechen.
Also kein "ich hätte gerne, weil es könnte ja irgendwann mal benötigt werden." Wenn nach Einschätzung des Medizinischen Dienstes ein Treppenlift UND ein Badumbau zum jetzigen Zeitpunkt nötig sind, gibt es für beide Maßnahmen zusammen maximal 4000€ Zuschuss!

 
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